Weichtiere sind eine Gruppe von Tieren, die Schnecken, Muscheln, Kopffüßer, Kahnfüßer, Käferschnecken, Einschaler und Wurmmollusken umfasst. Es handelt sich um eine evolutionär alte Gruppe, die bereits vor über 550 Millionen Jahren eine große Artenvielfalt aufwies. Mit der Zeit wuchs diese Vielfalt kontinuierlich, so dass heute rund 120.000 lebende und über 40.000 ausgestorbene (fossile) Arten von Weichtieren bekannt sind, was diese Gruppe der Anzahl der Arten nach zur zweitgrößten gleich nach derjenigen der Insekten macht. Außer der Anzahl der Arten nach sind Weichtiere auch im Hinblick auf ihre Form, Farbe, Größe und Lebensweise sehr vielfältig. Es gibt sie in einem breiten Spektrum an verschiedenartigen Lebensräumen: in Meeren, von den Küsten bis zu den größten Tiefen, in Süßgewässern und Ökosystemen am Land sowie in unterirdischen Lebensräumen. Sie kommen einzig in einigen Würsten und in Hochgebirgen jenseits von 5.000 Metern nicht vor.
Die Bedeutung von Weichtieren in natürlichen Ökosystemen ist unermesslich: Sie ernähren sich von verschiedenen Nahrungsarten, sie sind Nahrungsquelle für eine Vielzahl anderer Tierarten und sind damit ein wesentlicher Bestandteil des Naturkreislaufs und der Nahrungskette. Auch für den Menschen stellen Weichtiere bereits seit Anbeginn der Menschheit eine Nahrungsquelle dar. Darüber hinaus wurden Schalen von Weichtieren für die Herstellung von einfachen Werkezeugen, Verzierungen, Schmuck, aber auch zu verschiedenen rituellen Zwecken verwendet. Es waren die Schalen einiger Weichtierarten, die das älteste bekannte Zahlungsmittel bildeten – den Vorläufer des heutigen Geldes. Heute sind Schalen von Weichtieren Sammlungs- und Forschungsobjekt für tausende von Sammlern auf der ganzen Welt. Grund dafür ist ihre große Vielfalt, Verbreitung und Zugänglichkeit, aber auch die Existenz vieler seltener und wenig bekannter Arten. Einige malakologische Sammlungen von Museen in der Welt, aber auch solche privater Sammler umfassen Millionen von Exemplaren. Auch in Kroatien besitzen einige Museen große malakologische Sammlungen und es gibt auch Sammlungen von Privatsammlern, jedoch ist die Malakologische Sammlung des Franziskanerklosters in Makarska wegen der Art ihrer Entstehung und ihres reichhaltigen Umfangs eine echte Besonderheit.
Die Entstehung der Sammlung begann im Herbst 1959 nach dem Zusammentragen des Materials auf dem Gebiet von Makarska. Das Zusammentragen wurde von Frater Jure Radić organisieret, unter Mitarbeit der Ordensschwester Marija Edita Šolić, Frater Frane Carev und anderer Ordensbrüder aus dem Kloster. Bereits einen Monat später wurde die neuentstandene Sammlung zum ersten Mal für die Öffentlichkeit in den Räumen der alten Franziskanerkirche ausgestellt. Dank den ortsansässigen Fischern und der sich verbreitenden Nachricht über die Entstehung der Sammlung begann diese schnell zu wachsen. Dazu trugen insbesondere eine Vielzahl von Spendern sowie Einzelne aus verschiedenen Teilen der Welt bei, die für Weichtiere aus der Adria im Gegenzug Exemplare aus ihren Ländern zukommen ließen. Mit dem weiteren Anwachsen der Sammlung entstand auch die Idee, dieser dauerhaft für Besucher auszustellen und so wurde am 30. April 1963 die Dauerausstellung mit dem Namen „Malakologisches Museum“ eröffnet. Die im Kloster ausgestellte Sammlung wurde bis heute von hunderttausenden Besuchern besichtigt und die Kenntnis über diese verbreitete sich auf der ganzen Welt. In ihrem sechzigsten Jahr seit der Erstausstellung erlebte die malakologische Ausstellung eine gründliche Renovierung der Ausstellungsräume, um auch weiterhin als Wissensquelle über Natur für Schulkinder und die einheimische Bevölkerung zu dienen sowie als obligatorisches Reiseziel fast aller Touristen, die durch Makarska hindurchfahren oder hier ihren Sommerurlaub verbringen. Durch Spenden von Muscheln von Zeit zu Zeit wächst die Sammlung weiterhin und wird auch in Zukunft Besuchern zahlreiche Arten von Weichtieren präsentieren können, die zuvor nicht ausgestellt wurden. Auch künftig wird, wie seit der Ersteröffnung, diese Ausstellung ein Ort bleiben, an dem man die Vielfalt und Vollkommenheit eines kleinen Teils der uns umgebenden Natur wird bewundern können.
Molluscs are an animal group that includes gastropods, bivalves, cephalopods, chitons, scaphopods, monoplacophorans and aplacophorans. They have evolved more than 550 million years ago and even then demonstrated a great diversity. Over time, such diversity has grown to about 120 000 living and over 40 000 extinct molluscs (fossils) recently known, making molluscs, after insects, the most abundant group of animals. In addition to their abundance, molluscs are very diverse in colour, size and lifestyle. They live in a wide variety of habitats: in marine habitats, from shores up to the greatest depths, in aquatic and terrestric ecosystems and in underground habitats. Molluscs are absent in some deserts and on mountains above 5,000 meters asl.
The importance of molluscs in natural ecosystems is immense: they feed on different types of food; they represent a source of food for a large number of other animal species, and therefore represent a key component of food webs in nature. To humans, molluscs are a source of food since the origin of humankind. Molluscs have been used to make simple tools, ornaments, jewellery, but also for various ritual purposes. Shells of some molluscs were the “oldest known coins” – the forerunner of today’s money. Today, because of their great diversity, variety, distribution, availability and the existence of many rare and less known species, molluscs’ shells are a subject of collecting and research for thousands of collectors and scientists worldwide. Some of the world’s largest museum collections as well as some private collections contain millions of specimens of molluscs. In Croatia, some museums keep large malacology collections too, but a particular value, due to its origin and richness is the one kept in the Franciscan monastery in Makarska.
The collection originated on shells collected across the shores of Makarska in October 1959. Collecting was first organized by fra Jure Radić, his associates nun Marija Edita Šolić, fra Frane Carev and other brothers from the monastery. The collection was presented to the public in theold Franciscan church in November 1959. Thanks to the help of local fishermenthe collection started to grow rapidly. Beside donors, many private collectors exchanged specimens from their countries for the Adriatic molluscs. Since April 30th, 1963 the collection was displayed at the same place as it is today as the permanent exhibition entitled „Malacological Museum”.
To the present day, hundreds of thousands of visitors have visited the Malacology collection in the monastery, spreading the good voice worldwide. Sixty years from opening, in 2018, the exhibition rooms of the Malacology collection went through restoration and reconstruction, but the exhibition remained the place of education for schoolchildren, locals and tourists that spend their vacation in Makarska. With occasional shell donations, the collection still grows and in the future,it will certainly present a numerous previously un-exhibited molluscs. As well as since its first opening, this permanent exhibition will remain a spot where people can admire the diversity and perfection of this particularpart of nature.
IZVOR: fra Ante Čovo